Reaktor Rostock (31.10.2005)

RSB – Reaktor Rostock 4:5 (1:3)
Tore: Sommerfeldt, Reyer, Gronow

Zu spätes Aufbäumen nach fehlender Cleverness

Nach dem Ratzeburger-Straße–2:15-Debakel am Samstagnachmittag, hoffte der RSB auf einen erfolgreichen Spielverlauf am heutigen sonnigen Reformationstag gegen Reaktor Rostock. Eine Renaissance erfuhr der PSV-Platz. Widerspenstige Sparringspartner verwehrten den Zutritt zur neuen „Nordex-Arena“ an der Schlesinger Straße, so dass notgedrungen aufs Kleinfeld des PSV-Geländes verlagert werden musste. Ausgerechnet Stammplatz von Reaktor Rostock.

1. Halbzeit

Das aber beirrte den RSB keineswegs: Anfangsdruck und Aggressivität des Teams verschaffte Felix Gronow zwei gute Möglichkeiten, die leider ohne Torerfolg dahinglitten (1./2.). Verunsicherung, infolge eines schnellen Spielaufbaus führte zum vermeidbaren Gegentor durch Reaktor – 0:1 (4.). Weiter: Durch einen einfachen Pass, konsequentem Spiel und scheinbarer RSB-Abstinenz konnte Reaktor zunächst auf 0:2 erhöhen (11.) und mit dem 0:3 (17.) die Gesichter der RSB-Spieler in völliger Ratlosigkeit hüllen. Jene ließ offenbar Stephan Spreemanns laschen, aber gefährlich-wirkenden Linksschuss knapp am Tor vorbeigehen (19.).
Es folgte eine Reihe von viel versprechenden Möglichkeiten für den RSB: Stefan Sommerfeldt (nach hervorragenden Pass von Henry Reyer) verfehlte nur seicht das Tor (28.), auch der Sportalternde Jörg Overschmidt erwischte den halbhoch geflankten Ball – und auf der Torlinie stehend - nicht in letzter Konsequenz mit dem Kopf (29.), weiterhin 0:3. Es schien der RSB schäme sich Cleverness zu offenbaren und schlicht Tore zu erzielen. Aber: Der lang ersehnte Anschlusstreffer zum 1:3 erfolgte durch Stefan Sommerfeldt kurz vor der Pause (42.).

2. Halbzeit.

Schon mit dem ersten vernünftigen Spielzug erhöhte Reaktor zum 1:4 (48.), dessen lähmende Wirkung aber durch das 2:4 (49.) im direkten Gegenzug , einem pfiffigen, präzisen Flachschuss ins lange Eck durch Henry Reyer, geschmälert werden konnte – ja, sogar Möglichkeiten offen hielt. Diese Möglichkeiten füllten „Großchancen“ auf: Durch Stefan Sommerfeldt (52./53.) - unpräziser Schuss aufs (fast) leere Tor, sowie ein hervorragender Kopfball, der nur durch das beherzte Sprungverhalten des Reaktor Torhüters nicht zur Torkonsequenz gereichte.
Das Spiel begann nun zu „plätschern“, beide Mannschaften scheinbar einzuschläfern. Vielmehr drückte aber Reaktor dem RSB dieses Spielverhalten unnötigerweise auf. Wie üblich macht dann situationsbedingt der RSB-Gegner ein Tor. So geschehen: 2:5 (65.).
In Erwartung der dann meist auftretenden RSB-Sollbruchstelle nach diesem Tor und abzulesen an der Spielzeit brach spielerische Konfusion aus (70.). Nach verspäteten, längst überfälligen Spielerwechsel und mit Hilfe der konditionellen Schwächen des Gegners fand der RSB tatsächlich spielerische Mittel um Druck auszubauen. Felix Gronow verkürzte nach einem schön anzusehenden Dribbling auf 3:5 (80.). Ein Abwehrspieler hielt dem späten Aufbäumen des RSB nicht stand und ließ unfreiwillig Hoffnung keimen – Eigentor - 4:5 (85.). Das Ergebnis wurde von Reaktor bis zum Abpfiff gehalten.

Fazit:
Hervorzuheben ist das charaktervolle, mannschaftliche Aufbäumen zum Ende der Partie. Fehlende Cleverness aber im Spielverlauf verhinderte ein Unentschieden, vielleicht sogar einen Sieg des RSB in einem teils harschen und groben Spiel.
Besonderheit: Im Aufgebot von Reaktor Rostock stand Maik Miske (Nummer 10), dem Begründer der Rostocker Straßenliga.
Spielbericht geschrieben von Tom Hensel

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